Meine neue Serie malerischer Arbeiten beschäftigt sich mit der Essenz des Lebens.
Essenz zeigt sich, wenn wir Zugang zu unserem Feingefühl bekommen, wenn wir ein wirkliches Verständnis von uns selbst und von der Welt bekommen, die uns umgibt, wenn wir unangepasst und frei im Denken sind.
Unsere Lebenserfahrung lehrt uns häufig etwas anderes. Wir sollen angepasst sein, tun, was von uns erwartet wird, Regeln befolgen. Darüber hinaus tragen wir vielfach im Laufe des Lebens (seelische) Verletzungen davon, die einen langen Heilungsprozess benötigen.
Kunst, die die Essenz zeigt, kann daher nicht in der Hektik des Alltags entstehen. Sie braucht Rückzug, ein Einlassen auf den eigenen Körper, den Geist, die Schwierigkeiten und Probleme, die da sind. Es braucht einen Prozess, diese zu integrieren, anzunehmen, damit zu sein, sie zu betrauern. Wenn wir dann ganz bei uns sind, unser Ego loslassen können und unsere unbegrenzte Natur und Verbindung zu allem, was ist, zulassen, können Kunstwerke entstehen, in denen sich diese Essenz transformiert und materialisiert. Es entstehen Werke jenseits jeglicher Gefälligkeit, so reduziert, dass man nichts mehr wegnehmen kann, intakt und ohne jegliche Ausschmückung.
Mich erfüllt es jedesmal mit großer Dankbarkeit, wenn ein solches Werk entstehen darf.
Für den Betrachter, der die Hintergründe nicht kennt, eröffnen diese Arbeiten die Chance, die eigene Seele freizulegen. Das Unbewusste im Abstrakten ohne Realitätsbezug lenkt den Blick z. B. auf Form und Farbe, nichts lenkt davon ab. Keine Figur fängt den Blick. Es gibt keine Szene zu entdecken, die Erinnerungen hervorruft, die einen im Geiste davonträgt. Man kann einfach eintauchen, die Bilder geben keine Antworten – vielleicht werfen sie Fragen auf, von denen man noch gar nicht wusste, dass man sie hat.